Stark aus Tradition

Die Geschichte der VWS GmbH beginnt eigentlich bereits im Jahr 1895, als in Siegen die weltweit erste Fahrt mit einem benzinbetriebenen Omnibus erfolgte.

Die 15 km  lange Fahrt führte von Siegen über Weidenau und Netphen bis nach Deuz.

Nach diesem historischen Ereignis dauerte es nicht lange bis die Siegener Kreisbahn als erstes ÖPNV-Unternehmen in der Region gegründet wurde. Zunächst betrieb sie einige Straßenbahnlinien bis schließlich 1941 die erste Oberleitungsbusstrecke (O-Bus) hinzukam, die in Siegen, Eiserfeld und Niederschelden Station machte.

Der 2. Weltkrieg zwang das Unternehmen den Betrieb vorübergehend komplett einzustellen, doch bereits nach kurzer Zeit erfolgte der Wiederaufbau der bestehenden Strecken.

Schon 1947 verbanden die Linien 1-4 im 20-Minuten-Takt den Siegener Hauptbahnhof mit Kreuztal, Geisweid, Eisern und Kaan-Marienborn. Für diese Linienführung wurde ausschließlich das vorhandene Schienennetz genutzt. Erst fünf Jahre später, 1952, wurden die Linien 1 und 2 ebenfalls auf den O-Busverkehr umgestellt. Mit der Übernahme der Eisern-Siegener Eisenbahn sowie der Kleinbahn Weidenau-Deuz durch die Siegener Kreisbahn wurden sukzessive weitere Straßenbahnlinien ersetzt. Einen Einschnitt in der Geschichte verzeichnete der ÖPNV jedoch 1959 mit der schrittweisen Abschaffung des O-Bus-Betriebes in deren weiteren Verlauf die Strecke Weidenau-Deuz von einem Schienenbus bedient wurde.

Dieser quittierte am 25. Mai 1968 seinen Dienst, zudem wurde nur ein Jahr später die letzte Siegener O-Bus Linie eingestellt. Erst zu Beginn des Jahres 1970 wurden aus der Siegener Kreisbahn die VWS Verkehrsbetriebe Westfalen Süd AG! Die Einführung einheitlicher Fahrausweise sowie ein gemeinsamer Fahrplan folgten wenig später. Als 1975 die Verkehrsgemeinschaft Westfalen Süd (VGWS) gegründet wurde, brachte dies nochmals neuen Schwung, der als Resultat nicht nur einen neuen Betriebshof in Olpe, sondern auch die Ablösung des Schienenbusses durch einen Omnibus brachte. In den 90er Jahren wurden die ersten Gelenkomnibusse in Dienst gestellt. Der Einsatz von Fahrzeugen mit kundenfreundlichem stufenlosem Zugang (Niederflur) erfolgte ebenfalls Anfang der 90er Jahre. Nachtbusse und ein Stadtbus in Richtung Oberstadt folgten bereits kurze Zeit später.

Mit der Privatisierung der ehemals in kommunaler Eigentümerschaft stehenden VWS Ende 2005 kamen und gingen mehrere Eigentümer: Zunächst wurden die Stadtwerke Bonn, Verkehrs GmbH (SWB) Eigentümer des heimischen ÖPNV-Anbieters VWS, dessen Rechtsform 2006 von einer „AG“ in eine „GmbH“ umgewandelt wurde.

Im Oktober 2006 wurde der inzwischen überaus beliebte „Hübbelbummler“ in den Dienst gestellt. Es folgten weitere Innovationen, wie die Nachtbuslinien, neue Haltestellenanlagen und der komplette Neubau des Busbereitstellungsplatzes in unmittelbarer Nähe zum ZOB Siegen. 2009 übernahm der international agierende Konzern „Transdev“ das Kommando.

Erst mit der Übernahme durch die im Siegerland ansässige WERNGroup kehrte die VWS schließlich an ihre Wurzeln als regionaler ÖPNV-Dienstleister zurück: Der Leitsatz „Wir verbinden unsere Region“ ist zum neuen Credo geworden.

Weitere Innovationen folgten, wie z. B. die Einführung von Buszügen (Omnibusse mit Personenanhängern), die Beschaffung von Hybridbussen (erstmals im Jahr 2020) sowie die Implementierung von Dynamischen Fahrgastinformationssystemen und die Einführung von E-Tickets.

Dass die Zukunft im ÖPNV bei der WERNGroup ein Zuhause hat, zeigt der jüngste Praxistest von elektrisch betriebenen Omnibussen im Jahr 2022 (Foto unten folgt). 

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